"Hier war ich mal Dinosaurier", sage ich zu Astrid. Sie glaubt mir aufs Wort. Wir sind unterwegs in den "Bosques Petrificados", bei Sarmiento. Die versteinerten Bäume sind Jahrmillionen alt, so wie die Geschichte dieser Landschaft.  Damals haben in dieser Wüste Dinosaurier in einem traumhaft schönen Tal mit Palmen und Flüssen gelebt. Eine Abenteuerreise in die Erdgeschichte ...

Die versteinerten Baumriesen liegen überall herum und erzählen von ihrem früheren Leben, als sie den Bewohnern des Tales Schatten gespendet haben. Manche ragen, wie die Bohlen eines gigantischen Schiffes aus einem Bergrücken hervor. Die Berge sehen aus wie ausgewaschen durch eine gigantische Flut. Die Arche Noah ... vielleicht doch hier? Die Szenerie ist beeindruckend, irgendetwas fesselt uns ganz unabhängig von diesem alten versteinerten Holz. Es ist die Erdgeschichte, die hier greifbar, fast spürbar wird. 

Gerade zwei Tage zuvor hatten wir ein ähnliches Erlebnis im Nationalpark Los Alerces. Die Alercen sind Bäume, die ältesten der Welt, Jahrtausende haben sie zum Teil auf dem Buckel und sie stehen hier in diesem Dschungel und wachsen immer noch. Ihre Kinder sind manchmal kaum einen Meter groß und doch schon 30 Jahre alt, denn diese Bäume wachsen unvorstellbar langsam. 

Die Landschaft dieses Parks gehört zu dem Schönsten, was ich je gesehen habe. Schneebedeckte Berge fallen am Fuße von unberührtem Dschungel bewachsen in riesige türkisblaue Seen. Eine Bootsfahrt führt uns in den am meisten geschützten Teil der Urwaldes. Wir müssen unsere Schuhe zuvor desinfizieren, denn alles soll hier so bleiben wie es ist und der Natur überlassen, nichts soll von außen eindringen. Eigentlich sollten wir wohl nicht hier sein, die vielen Bremsen, die uns quälen, geben uns das zu verstehen. Und doch, ein bleibendes, eindrückliches Erlebnis.