Goldenes Licht überflutet die ausgedörrten Wiesen und Wälder. Es ist heiß, aber nur heute. Morgen schon öffnen sich wieder die Wolken und es regnet sinflutartig. Wir sehen die schönsten Vulkane, Seen und Strände Chiles, es ist atemberaubend. Aber in die Schönheit mischt sich Wehmut. Hier wird es langsam Herbst und wir verabschieden uns ganz langsam von unseren Abenteuern.
Chile ist ein schmales und dafür sehr langes Land mit unglaublich vielen Klimazonen. Hier im Süden längs der Anden reihen sich wunderschöne Vulkane wie in einer Perlenkette. Sie sind umringt von türkisblauen Seen, gespeist von Flussläufen mit glasklarem Wasser. Oft stürzen die wilden Flüsse über beeindruckende Wasserfälle ins Tal. Auf den Vulkan kuppen liegt das ganze Jahr Schnee. Jeder dieser riesigen Berge sieht ein bisschen aus wie der Fujiyama in Japan. Zu ihren Füssen gibt es ein munteres touristisches Treiben. Gut ausgeschilderte, bequeme Wanderwege durch die wilden Wälder und Souvenirshops mit Decken, Pullovern und Jacken aus Alpakawolle in traditionellen Farben und Mustern.
Der kleine Süden ist auch für die Chilenos ein beliebte Ferienregion. Es sind die letzten Tage dieses bunten Zusammentreffens von Chilenos und Touristen aus alles Welt. Der Herbst kündigt sich an und damit das Ende der Saison. Viele Campingplätze schließen nun. An der Küste mit den wunderschönen weißen endlosen Stränden stehen wir bald schon allein auf einem Campingplatz. Nur die Schweine des Dorfes entwickeln ein reges Interesse für unsere Äpfel-Vorräte.
In Pucon am Lago Villarrica trennen sich nun unsere Wege für die nächsten Wochen. Astrid möchte zurück nach Argentinien und dort den Norden erkunden. Wir werden uns in ca. 3 Wochen wiedersehen. Mir ist mehr nach Bleiben, zur Ruhe kommen, mal nicht mehr fahren. Mein Bedarf an Eindrücken ist gedeckt, ich brauche eine Pause. (Astrids Abenteuer findet Ihr hier).
Ich und Emma bleiben in Pucon und ich mache einen Spanischkurs. Zwischen regnerischen Tagen, an denen ich gerne in den heißen Quellen entspanne, kommt die Sonne nochmal mit aller Kraft und der See lädt ein zum Baden. In meinem Kurs erfahre ich viel über die chilenische Geschichte und meine Lehrerin Gabriela und ich haben einen intensiven Austausch über das Leben hier und in Deutschland.
Es sind wunderbare Tage. Der Abschied fällt schwer. Wie anders ist es doch zu Reisen, wenn man nicht mehr 20 oder 30 ist. Jeder Abschied ist wohl ein Abschied auf Nimmerwiedersehen, das wird mir hier so unglaublich bewusst. Ein Gefühl, das sich in das goldene Licht dieser Tage mischt mit ein bisschen Wehmut und Melancholie. Die Gegenwart wird jetzt meine beste Freundin, was ich nicht jetzt genieße, kommt wohl nie mehr wieder. Aber ich genieße, sehr….
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